Orkan und Gewitter auf dem Hohen Peißenberg, Bayern, 1. März 2008

 

Endlich gibt es wieder Richtig Action in Sachen Wetter. Mit Orkantief Emma, gab es ordentlich Sturm über ganz Deutschland. Mich zog es auf dem Hohen Peißenberg um mir dort die Orkanböen um die Ohren wehen zu lassen. Schon früh am Morgen bin ich dort hingefahren um nichts vom Sturm zu verpassen. Schon auf der Hinfahrt wurde mein Auto ordentlich von Seitenböen, mach mal ganz schön versetzt. Oben angekommen, es war noch dunkel, wurde ich gleich beim aussteigen von fetten Sturmböen entfangen. Den Sturm zu spüren und das Dröhnen des Windes zu hören, ist einfach nur geil! Dazu peitschte es Regenschwaden über die Landschaft. Nach dem es dann hell geworden war, machte ich mich daran zu Filmen und Fotos zu machen. Das stellte sich aber durch den vielen Regen und dem Sturm als sehr schwierig heraus. Die Cam da halbwegs ruhig zu halten und ständig war ich dabei, die Regentropfen von den Linsen zu wischen.

Im Laufe des Vormittags lockerte es teilweise auf. Die Sonne kam zum Vorschein, aber es regnete immer noch aus dünnen Stratuswolken leicht vor sich hin. Vor der Kaltfront floss später in der Höhe schon kalte Luft ein. Dadurch wurde die Atmosphäre zunehmend labil geschichtet und man konnte schön beobachten, wie die flache Nimbusstratusbewölkung immer stärkere vertikaler Ausdehnung vorzeigte. Es dauerte nicht lange und erste konvektive Regenschauer zogen auf. Und sofort wurden auch die Böen deutlich heftiger. Dies kommt daher, weil mit dem starken Auf- und Abwinden die zu der Zeit in der Atmosphäre herrschten, die Höhenwinde mit jeder absinkenden Luft ihre höhere Geschwindigkeit auf dem Wind in Bodenähe übertragen. Die stärkste Böe die von der örtlichen DWD-Wetterwarte gemessen wurde, hatte ordentliche 148 km/h drauf.

Gegen Mittag konnte man am nördlichen Horizont die Böenfront einer Gewitterlinie ausmachen, die sich an der Kaltfront gebildet hatte. Leider versperrte dann aber ein vorgelagerter Regenschauer die Sicht auf die Böenfront. Vor der Kaltfront wurde es dann kurze Zeit fast Windstill und es regnete auch kaum. Aus einem Waldstück unterhalb des Gipfels konnte man dann auf einmal schnell ziehende Nebelschwaden heranrasen sehen, die kurze Zeit später den Gipfel komplett verhüllten. Mit dem Nebel setzte sofort wieder der Sturm ein und kurze Zeit später Regen, Graupel und Schneefall, der über den Gipfel des Hohen Peißenberges gepeitscht wurde. Kurz vor dem Ende der Kaltfrontpassage, war fast nur noch reiner Schneefall zu beobachten. Hinter der Kaltfront zeigte sich der Himmel rückseitentypisch in einem kräftigem Blau. Beim Blick Richtung Süden, war schön die abziehende Gewitterlinie zu sehen. Nach Durchzug der Kaltfront gab es zwar immer noch starkem Wind, aber lange nicht so stark wie davor. Sehr Interessant war die abrupte Winddrehung die mit der Kaltfront Einsätze. Während der Wind vor der Kaltfront bevorzugt aus West kam, drehte er mit der Kaltfront mit einem Schlag auf Nordwest.

Nach dieser tollen Chasing bin ich dann bei strahlenden Sonnenschein wieder zurück nach Königsbrunn gefahren.

 

 

Alle Bilder sind auf dem Hohen Peißenberg aufgenommen worden.

 

Blick Richtung Alpen. Über den Bergen sind linsenförmige Strukturen zu sehen.

 

Einer mit der wenigen Momenten vor der Kaltfront, wo ich mal klare Sicht auf die Alpen hatte. Hier war vermutlich ein kleines Föhnfenster der Verursacher. Am rechten Horizont ist bereits der nächste Schwall skaliger Regen zu sehen.

 

 

Der Sturm lässt die Bäume durchbiegen.

 

 

 

Da die Sonne zu der Zeit durch die nur schwache Wolkendecke schien, konnte sich ein Regenbogen bilden.

 

Immer wieder wehte der Sturm Dachziegel von der Kirche, die da oben auf dem Gipfel steht.

 

Vor der Kaltfront lockerte es teilweise auf. Die vertikale Ausdehnung der tiefen Wolken nimmt sichtbar zur.

 

Vor der Kaltfront kam es zu einigen konvektiven Regenschauern.

 

 

 

 

Leider versperrte ein Regenguss die Sicht auf die Böenfront, die man auf diesem Bild ganz Wage am Horizont erkennen kann.

 

Mit Durchzug der Kaltfront werden Nebelschwaden über den Gipfel getrieben.

 

 

 

Frontpassage mit Schwaden aus Graupel, Regen und Schnee.. Auch Blitz und Donner war mit dabei!

 

Kurz vor Ende der Frontpassage gab es fast nur noch Schneefall.

 

Graupel und Schneeansammlung an einer Hauswand.

 

Rückseite der abziehenden Kaltfront.

 

Hinter dem Niederschlagsgebiet der Kaltfront steigen Fraktusfetzen auf.

 

Tiefblauer Himmel und zerfetzte Wolkenstrukturen sind ein typisch Bild nach Durchzug einer markanten Kaltfront.

 

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