Isolierte Superzelle bei Ulm und blauer Gewittercluster über dem Allgäu, 29. August
Diese Gewitterlage war so lala. Eigentlich war nicht mit ordentlichen Gewittern zu rechnen. So chillte ich daheim und hatte mehr gelangweilt das Radar so halb im Auge, als ein fettes Echo auf der Schwäbischen Alb westlich von Ulm auftauchte. Dieser bunte Fleck zeigte mir das mehr geht als berechnet, also rein in die Karre und ab nach Ulm.
Östlich von Ulm war ich schon dran an dem Gewitter, als dieses gerade seine stärkste Phase hatte. Schön isoliert steht der Aufwind dar. An der Basis war kaum Bewegung zu sehen, aber der Tower darüber war gut am rotieren. Die Zelle lies auf Ulm ordentlich Eis runter prasseln, so das die Straßen kurze Zeit weis wurden. Ich aber lies mich nicht überrollen, sondern blieb vor dem Gewitter, das aber einfach wegtrocknete. Offensichtlich war östlich von Ulm die Luft zu trocken.
Ich verlagere nach Süden. Aus dem Großraum Memmingen zog eine weitere starke Zelle ostwärts, die ich bei Mindelheim abgefangen habe. Es sah cool aus, wie immer wieder kurze Blitze am Aufwind oben aufleuchteten. Leider war es noch zu hell um die Richtig aufs Foto zu bringen.
Dann schwächte sich die Memmingen Zelle ab, aber neue Gewitterzelle bauen an.
Zusätzlich kommt vom Bodensee-Raum ein Gewittercluster angezogen, der die vorher noch isolierten Zellen bei Mindelheim aufsammelte. Die Stimmung zur blauen Stunde hier war geil. Die turbulente Wolken über mir, in die sich langsam eine kleine Shelfcloud hinein schob. Dazu ging gut Wind und ab und an flackerte ein Blitz auf. Für die Fotografen unter Euch: Die Bilder brauchten eine Farbtemperatur von um die 9000 Kelvin. Mit anderen Worten. Die Wolken und die abendliche Atmosphäre haben das direkte Sonnenlicht was immer ca. 5800 Kelvin hat durch Streuung, auf einen sehr hohen Wert von um die 9000 Kelvin gesteigert. Oder mit anderen Worten: So ein Licht haste ohne Wolken nur, dann wenn die Sonne deutlich heißer währe.
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