Sturm, Monsterschneefälle und Schneemassen, Königsbrunn, Bayern, 3. bis 5. März 2006
Sturm, 3.3.2006 Nach dem die Tage davor schon eine winterliche Winterung aufwiesen, begann es auch am 3.3. an einer Warmfront eines Sturmtiefs von Südwesten her, ergiebig zu schneien. Der Schnee ging bei wenig Wind vom Himmel. Es bildete sich ein ca. 14 cm dicke Schneedecke aus. Nachdem die Warmluft die kalte ausgeräumt hatte, machte es gegen Mittag wieder auf. Bei zeitweiligem Sonnenschein, zog das Sturmfeld des Tiefs über das Alpenvorland hinweg. Die Temperaturen kletterten kurzzeitig auf über 7 Grad. Mit dem Wind sorgte das für sehr starkes Tauwetter. Gegen Abend habe ich mich auf zur Lechstaustuffe 23 gemacht. Eisschorlen wurden von dem starken Wind gegen das Ostufer des Sees geblasen, was sie wie Packeis in der Arktis aussehen lies. Außerdem konnte ich beobachten wie von Nordwesten her Stratuswolken aufzogen, die ein sicheres Zeichen für eine Witterverschlechterung darstellen. Am späten Abend kam dann die Kaltfront in Königsbrunn an. Von Westen setzte starker sturmgepeitschten Regen bei immer noch 7 Grad ein. Die Temperaturen gingen bis Mitternacht auf drei Grad zurück. Dazu schiffte es in einer Tour weiter!
(Königsbrunn) Die Matsche steht auf den Feldern!
(Lechstaustuffe 23) Eisschorlen werden von dem starken Wind gegen das Ostufer getrieben.
(Lechstaustuffe 23) Stürmischer Sonnenuntergang im kaltem Licht. Rechts im Hintergrund sind die Wolken der Kaltfront zu sehen.
(Lechstaustuffe 23) Dem Schnee der am Morgen gefallen war gings gar net gut!
(Lechstaustuffe 23) Die Wolken der Kaltfront verdunkeln von Nordwesten her den Himmel.
Monsterschneefälle, 4. März 2006 Nach Mitternacht schüttete es weiter wie aus Eimern. Doch um 0:30 Uhr ging der Regen auf einen Schlag in starken Schneefall über. Die Schneedecke des Vortags, war bis dahin auf 5 cm zusammengefallen. Bis zum Morgen schneite es bei Temperaturen knapp über Null, an der schleifenden Kaltfront stark weiter. Über Nacht lies der Wind deutlich nach. Um 9:00 Uhr morgens konnte ich im Garten eine Schneehöhe von gut 12 cm Nassschnee dokumentieren. Den ganzen Vormittag über gab es nur leichten Schneefall. Doch ab den Mittagstunden fing es an, ohne Gnade den Schnee vom Himmel zu hauen. Bei Temperaturen die jetzt unter dem Gefrierpunkt lagen, kam dieser als Pulverschnee vom Himmel. Der Schneefall wurde so stark, dass am Nachmittag die Sichtweite nur noch zeitweilig bei 150 Metern lag. Man konnte richtig zusehen wie alles im dicken weis verschwand. Um 19:00 Uhr lag dann der Schnee schon mittlerweile 43 cm hoch! Macht in 6 Stunden gute 31 cm Neuschnee!! Die Bäume mussten ab den Abendstunden schon eine enorme Schneelast tragen. Sie waren bis auf das letzt Zweigchen, dick mit Schnee bedeckt. Mit Einbruch der Nacht flockte es in etwas geringer Stärke munter weiter.
(Königsbrunn) Das Bild vor unserem Haus nachdem 12 cm Nassschnee gefallen waren.
(Königsbrunn) Das müsste schon zum Driften reichen...
(Königsbrunn) Schneefall macht vor allem den Bäumen zu schaffen. Deutlich sieht man an der linken Bildseite , wie die Zweige durchhängen.
(Königsbrunn) Schneemassen stürzen vom Himmel. Besonders schön im Zoom auf dunkle Flächen zu sehen.
(Königsbrunn) Ein Blick aus dem Fenster am Nachmittag zeigt, dass der Schneefall nicht schwächer wurde.
(Königsbrunn) Diese Aufnahme entstand in der Nacht mit Langzeitbelichtung, was die Schneeflocken unsichtbar macht.
(Königsbrunn) Schneemassen türmen sich auf unserer Pergola.
Schneemassen, 5. März 2006 Der Schneefall in der Nacht brachte bis zum nächsten Morgen nochmals einen extremen Neuschneezuwachs mit. Am Morgen lies dann der Schneefall nach. Die Messlatte im Garten stieß erst bei 58.5 cm Schneehöhe auf Widerstand. Einfach der hellste Wahnsinn für die Region wenn man bedeckt, dass die Stadt sehr anfällige für Warmlufteinbrüche aus West ist, auf 510 Meter über Null liegt und nur eine geringe Staulage aufweist. Noch dazu kam, dass es über einen halben Meter Neuschnee in fast 24 Stunden vom Himmel runtergedonnert hat. Das Bild der Stadt glich mehr einem Alpendorf, als das was man sonst hier schneetechnisch gewohnt ist. Äste sind unter der Schneelast abgebrochen, Autos steckten bis zur Unkenntlichkeit im Weiß und überall waren riesige Schneehaufen, mit bis zu 2,5 Meter Höhe zu sehen. An allen Ecken machten sich Bürger bewaffnet mit Schneeschaufeln daran, die Schneemassen zu bändigen. Wettertechnisch kam es tagsüber zu einzelnen leichten Schneeschauern und sogar die Sonne beleuchtete kurz mal diesem Wintertraum.
(Königsbrunn) Am nächsten Morgen lies der Schneefall dann endlich nach. Zu der Zeit konnte ich 58,5 cm Schneehöhe im Garten messen, was für unsere Region ein absoluter Extremwert ist.
(Königsbrunn) Nach den Schneefällen kam dann erst mal das große Schaufeln. Da es Sonntag war und niemand zu seinem Auto kam, waren die Straßen wie ausgestorben. Entweder musste der Weg zur Garage freigeschaufelt werden oder das Auto selbst.
(Königsbrunn)
(Königsbrunn) Hinter diesem tiefverschneiten Spielplatz musste ein Baum vor den Schneemassen kapitulieren.
(Königsbrunn) Unglaublich wie viel Schnee auf so dünnen Ästen passt.
(Königsbrunn) Immer wieder geht Schnee in Staubwolken zu Boden.
(Königsbrunn) Schneebruch an einem Baum.
(Königsbrunn) Tiefverschneiter Straße. Das Schild links muss in diesen Tagen wohl etwas anders gedeutet werden.
(Königsbrunn )Die Hauptstraße.
(Königsbrunn) Diese Autos warten noch darauf freigeschaufelt zu werden.
Fazit Dies waren mit Abstand die heftigsten Schneefälle, wie sie diese Stadt seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Auch sehr ungewöhnlich waren die 50 cm Neuschnee, die in etwas mehr als 24 Stunden vom Himmel gekommen sind. Der Schienen- und Busverkehr ist komplett zusammengebrochen. Auf den Autobahnen im Freistaat ging streckenweise nichts mehr, weil sich viele LKWs querstellten. Zum Glück viel der Schnee ohne viel Wind, sonst wären viele Ortschaften und Gemeinden unerreichbar gewesen. Alles im allen ein mehr als würdiges Finale für den Winter 2005-2006.
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