HP-Superzelle und Hagelsturm, Wessobrunn, Bayern, 6. Juli 2012
Der Tag davor war ja schon geil, aber heute legte das Wetter noch eins drauf. Wie so oft hier im Süden kam von der Schweiz her wieder eine Wetterfront angerauscht. Im Alpenvorland hatte wir Bodennahen Nordostwind, schon hebt es wieder die Luft ab dem Allgäu und schon scheppert`s wieder ... g`scheit! Ich startete mein Chasing heute bei Kaufbeuren und wartete aus die Auslöse. Hier ein Bild vom dem turbulenten Wolkenbild, bevor es losging:
Es bildete sich erst über dem Allgäu eine kleine Linie mit einer eingelagerter Superzelle an der Südseite. Irgendwie sah die auf dem Radar noch nicht so Richtig nach Dominanz aus und die lange Wolkenbasis der Linie wirkte gesund. Also dachte ich die Superzelle wird sich Abschwächen und ne starke neue Entwicklung zieht Richtung Lechfeld. Doch die Superzelle gab dann auf einmal gut Stoff und scherte Richtung Schongau. Jetzt musste ich reagieren um den Sturm nicht zu verpassen. Über die "Käffer" kämpfte ich mich in Richtung Lech und weiter in Richtung Weilheim. Immer mit dem Gedanken: "Schaffs ich es noch?" Bei Wessobrunn war der Nervenkrieg zu Ende und ich hatte sogar noch genügend Zeit den Aufzug voll zu genießen. Eine unglaublich turbulente tiefe Wolkenformation zog auf meinen Standort zu. In der Wallcloud vor mir war ordentlich Rotation zu sehen.
Die dunkle Wolkenfront rauscht über meinen Standort. Dahinter kommt der dichte Hagelkern nach und verputzt die Landschaft. Regen, Hagel und einige Orkanböen lassen einen extremen Gewittersturm losbrechen. Das fühlte sich an, als hätte ich die Karre in einen riesigen Sandstrahler geparkt! Dann passierte was krasse. Der Wind drehte auf Ost und die ganze Geschichte kam mit starken Windböen von der anderen Seite. Leider hab ich das nicht auf Video, weil ich gerade die Linse sauber gemacht habe. Die Superzelle hatte das gesamte Windfeld im Downdraft mitverdreht!
Nach dem Unwetter flackten einige Bäume quer und überall lag Hagel auf den Feldern rum.
Ein zweites Gewitter kommt mit schönen Wolkenformationen nach. Man konnte Richtig sehen, das diese Zelle noch den Rest an Feuchte verschlang, den die Superzelle im Alpenvorland liegen gelassen hatte.
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